"Wir waren mehrere, die sich zum täglichen Mittagessen - ohne Verpflichtungen - bei einer älteren Dame einfanden. Allerlei Leckeres wurde dort aufgetischt, daher standen wir immer pünktlich auf der Matte. Zu unserem grössten Bedauern zog die nette Lady ins Altersheim, sodass unsere Futterquelle von jetzt auf gleich versiegt war. Deswegen war es nicht schwer, uns alle einzusammeln und ins Asile zu bringen. Mittlerweile lebe ich schon einige Monate hier im Tierheim. Noch immer bin ich sehr vorsichtig und habe bisher leider nicht gelernt, Menschen ganz zu vertrauen. Anfassen lasse ich mich daher noch nicht – dafür brauche ich einfach mehr Zeit. Es gibt aber auch gute Nachrichten : Für leckere Snacks bin ich immer zu haben, und dabei traue ich mich sogar schon ein kleines Stück näher heran. Manchmal spiele ich sogar vorsichtig mit einer Schnur – ein kleiner Moment, in dem meine Neugier gewinnt. Jetzt, wo es draußen kälter wird, suche ich außerdem häufiger den warmen Innenbereich des Tierheims auf – ein kleines Zeichen dafür, dass ich mich langsam etwas wohler fühle."