"Ich bin ein echter Wildling und habe mein bisheriges Leben ohne engen Kontakt zu Menschen verbracht. Seit einigen Monaten lebe ich nun im Tierheim. Am Anfang war mir alles unheimlich – da blieb mir nichts anderes übrig, als zu fauchen und zu spucken, um Abstand zu gewinnen. Inzwischen habe ich mich recht gut eingelebt. Leckerlis finde ich richtig spannend, sobald sie verteilt werden, bin ich sofort zur Stelle. Aber bitte erwartet nicht, mich anfassen zu dürfen – davor habe ich noch große Angst, und wenn jemand es versucht, flüchte ich sofort. Ich spiele gerne mit einer Schnur oder einem Ball. Für mich ist das ein Zeichen von Vertrauen und Neugier. Noch bin ich sehr vorsichtig, und ob oder wann ich mich streicheln lasse, wird die Zeit zeigen."
"Leider musste ich mein Zuhause verlassen. Es heißt, ich sei nie richtig stubenrein gewesen und hätte mich mit kleinen Kindern und anderen Katzen schwergetan. Dass ich nicht stubenrein bin, stimmt so nicht, ich benutze das Katzenklo zuverlässig. Was mir im Moment aber noch sehr schwerfällt, ist Vertrauen. Das Tierheim ist für mich sehr beängstigend : fremde Geräusche, fremde Gerüche und kaum Ruhe. Wenn mir jemand zu nahe kommt, fauche oder grummle ich noch. Das ist mein Weg zu zeigen, dass ich Abstand brauche und mich unsicher fühle. Anfassen mag ich derzeit nicht, und mit anderen Katzen komme ich im Moment nicht zurecht. Am liebsten würde ich in einem ruhigen Zuhause als reine Wohnungskatze leben, wo ich mich sicher fühlen kann."
"Ich wurde in Gasperich gefunden. Mit Menschen habe ich bisher leider keine guten Erfahrungen gemacht, deshalb gehe ich lieber auf Nummer sicher : Sobald sich jemand nähert, setze ich meinen besten „Komm-mir-nicht-zu-nahe“-Blick auf, begleitet von einem tiefen Grummeln. Funktioniert super : Alle halten Abstand. Solange mir niemand zu nahe kommt, liege ich ganz stoisch da und beobachte alles aus sicherer Entfernung. Ob ich damit auf Dauer durchkomme ?"
"Ich wurde gemeinsam mit meinem Partner Heng ins Tierheim gebracht. Während er inzwischen kleine Fortschritte macht, bin ich selbst noch gar nicht so weit. Alles hier ist für mich noch sehr fremd und beängstigend. Menschen traue ich bisher überhaupt nicht – ich halte Abstand, verstecke mich viel und lasse keinerlei Annäherung zu. Im Moment beobachte ich lieber aus sicherer Entfernung und versuche, mich in meinem eigenen Tempo zurechtzufinden. Ob ich jemals Vertrauen fasse, wird sich zeigen."